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Ein Amtshaus wird zur Musikschule

Es ist das ältestes Bauwerk Neumünsters und wird seit 2007 unter anderem von der Musikschule Neumünster bewohnt: Das Casper-von-Saldern-Haus.

Benannt ist es nach Casper von Saldern, der 1711 geboren wurde, Jura studierte und 1736 in die Dienste des Herzoghauses Schleswig-Holstein-Gottorf trat. Saldern übernahm die Amtsverwaltung Neumünsters, nachdem es 1745 vom Kieler Regierungsconseil als unabhängig erklärt wurde. Kurz darauf wurde der Neubau des Amtshauses im Haart genehmigt und gebaut. Geplant wurde das Haus von den Architekten Johann Christian Fördert und Johann Christian Lewon, sowie vom Amtsverwalter Casper von Saldern selbst. Casper von Saldern finanzierte das herrschaftliche Stadtpalais mit – so kam es zu seinem Namen.

 

Das Gebäude im spätbarocken Stil hat französische Einflüsse. An das Anwesen waren damals ein Wirtschaftshof mit verschiedenen Ställen und einige Nebengebäude angeschlossen. Darüber hinaus wurde es von einem Garten von über 200 Metern Länge und einem prächtigen Zaun umsäumt. Noch heute erinnert die Lindenallee hinter dem Haus an diesen barocken Garten. Bereits 1748 wurde Casper von Saldern von seinem Amt enthoben, sodass er nur 4 Jahre nach Einzug das prächtige Anwesen verlassen musste.

 

Nach Auflösung des Amts Neumünster (1867) wurde das Gebäude vielseitig genutzt: Als Amtsgericht, Spar- und Leihkasse, Dienstwohnung des Oberbürgermeisters sowie als Heimatmuseum. 1947 wurde das Haus als englisches Offizierskasino genutzt und durch zwei Seitenflügel erweitert. Später diente es als Jugendherberge und Volkshochschule. 2004 wurde der Förderverein Casper-von-Saldern-Haus gegründet, der die Sanierung finanzierte, sodass das denkmalgeschütze Haus ab 2007 als Musikschule genutzt werden konnte.

 

Die Musikschule Neumünster nutzt die Räumlichkeiten für Einzel- und Gruppenunterricht sowie für Konzerte, Projekte und Veranstaltungen. Der große Garten des Hauses eignet sich ebenfalls gut für Konzerte und Feste.

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